EM 2024: Marc-André ter Stegen hatte Haartransplantation - wie funktioniert so ein Eingriff? (2024)

Marc-André ter Stegen hat’s getan

Wie funktioniert eigentlich eine Haartransplantation?

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von Vera Dünnwald

Tabuthema Haarausfall? Von wegen!

Wenn das Haupthaar schwindet und der Haaransatz sich immer deutlicher abzeichnet, dürfte das den ein oder anderen ganz schön stören. Denn ist das Haupthaar einmal weg, kommt es auf natürliche Weise nicht mehr wieder. Die einzige Lösung: eine Haartransplantation. Dafür hat sich auch Deutschlands Nummer Zwei, Marc-André ter Stegen (32), entschieden. Aber wie funktioniert der Eingriff eigentlich?

Facharzt erklärt, für wen eine Haartransplantation Sinn macht

Egal, ob mit Anfang 20 oder 30: Wenn das Haar plötzlich immer lichter wird, kann das für Unwohlsein sorgen. Man(n) ist plötzlich nicht mehr nur mit der eigenen Optik unzufrieden, auch das Selbstbewusstsein kann unter Haarausfall und immer deutlicher hervortretenden Geheimratsecken leiden. Gar nicht so abwegig, dass es Marc-André ter Stegen, aktuell beim FC Barcelona als Top-Torhüter gesetzt, so oder so ähnlich ergangen sein könnte.

Immer mehr Männer entscheiden sich für eine Haartransplantation, aufgrund von Kosten und Co. auch gerne mal in der Türkei. Aber wie gefährlich ist eigentlich so ein Eingriff? Wie genau läuft die Operation ab und wie teuer ist sie?

Das hat uns Dr. med. Frank Neidel, Facharzt für Chirurgie und Praxisleiter der Spezialpraxis Haartransplantation HAIRDOC in Düsseldorf, im RTL-Gespräch erklärt. Seit 1989 ist er auf Eigenhaartransplantationen spezialisiert.

Erstmal wichtig: Für wen kommt ein solcher Eingriff überhaupt infrage?

„Eine Haartransplantation kommt für all die Männer und Frauen infrage, die unter kahlen Stellen auf ehemals behaarter Kopfhaut leiden. Im Volksmund spricht man beim Mann von beginnender und fortschreitender Glatzenbildung, angefangen an den sogenannten Geheimratsecken oder am Hinterkopf, der sogenannten Tonsur“, erklärt der Experte. Über die Jahre könne sich dieser Zustand auch auf die gesamte Kopfhaut ausdehnen.

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Wie funktioniert eine Haartransplantation?

Jeder hat schon mal davon gehört - aber was genau machen die Ärzte bei einer Haartransplantation und welche Verfahren gibt es?

Dazu sagt Neidel: „Die Haartransplantation ist eine Umverteilung eigener Haarwurzeln aus dem meist dicht behaarten Hinterkopf. Diese Haarwurzeln werden der Körperenthaarung angerechnet und produzieren meist lebenslang Haare. Nach der Transplantation, also der Umverteilung dieser Haarwurzeln in Kahlstellen, produzieren sie an neuer Stelle dauerhaft schönes neues Haar.“

Auch das genaue Verfahren erklärt der Mediziner: „Die Umverteilung erfolgt meist mit sehr innovativen mikrochirurgischen Techniken in örtlicher Betäubung und Dämmerschlaf, sodass man das Verfahren als schmerzfrei bezeichnen kann. Am meisten verbreitet ist die Einzelentnahme von Haarwurzelgruppen, auch FUE-Verfahren (Follicular Unit Extraction) genannt.“

Die Vorteile dieses Verfahrens sehen laut des Experten wie folgt aus:

  • Schonend für die Kopfhaut des Patienten.

  • Garantiert eine schnelle Heilungsphase.

  • Hat kaum starke Nebenwirkungen.

Wird diese Methode routiniert und vom Spezialisten ausgeführt, seien „nie geglaubte natürliche Resultate erreichbar. “

Aber: Es brauche ein wenig Geduld, bis die gewünschte Haarlänge erreicht ist, denn das Haar wächst nur langsam, etwa einen Zentimeter pro Monat. Solltet ihr also mit dem Gedanken spielen, euch ebenfalls einer Haartransplantation zu unterziehen, benötigt es ein bisschen Durchhaltevermögen. Denn so eine dichte und volle Mähne, wie ter Stegen sie jetzt hat, gibt es nicht sofort!

Neidel betont zudem: „Für individuelle Besonderheiten gibt es verschiedene Behandlungsverfahren, die man am besten im persönlichen Gespräch mit dem behandelnden Arzt abklärt. Nur so lässt sich ein optimales Resultat mit so wenig Einschränkungen wie möglich finden.”

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Wie gefährlich ist eine Haartransplantation?

All diejenigen, die unter ihrem Haarverlust leiden und eine Transplantation in Erwägung ziehen, dürften bei diesen Worten des Experten aufatmen. Denn: „Nein, eine Haartransplantation ist nicht gefährlich”, erklärt Neidel. Die wichtigste Voraussetzung sei jedoch, dass mögliche andere Erkrankungen im Vorfeld ausgeschlossen werden können oder mit dem behandelnden Arzt besprochen werden.

„Außerdem soll sie von einem dafür qualifiziertem Arzt durchgeführt werden. In Deutschland unterliegt die Haartransplantation den deutschen Gesetzen im Medizinbereich, sodass wichtige Standards bei der Operation eingehalten sind”, ergänzt der Mediziner.

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Wie teuer ist eine Haartransplantation?

„Je nach Aufwand liegen die Behandlungskosten in Deutschland zwischen drei- und zehntausend Euro. Gute Qualität gibt es hier nicht zum Schnäppchenpreis!”

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Vor- und Nachsorge bei einer Haartransplantation: Das ist wichtig

Wer sich für eine Haartransplantation entscheidet, sollte es danach ruhig angehen lassen. Auch wenn es keine OP unter Vollnarkose ist, hat man es dennoch mit einem medizinischen Eingriff zu tun.

Der Düsseldorfer Chirurg erklärt: „Nach der Behandlung ist eine Woche Schonung angesagt. Leichter Sport, Haare waschen und das Tragen einer leichten Baseballkappe sind schon drei Tage nach der Behandlung möglich.”

Darüber hinaus können mögliche Schwellungen und Krustenbildungen auftreten, besonders in der ersten Woche, die gut mit Cremes und Lotionen behandelt werden. Auch wenn Schmerzen eigentlich selten auftreten: Wer Beschwerden hat, könne diese sehr gut mit Schmerzmitteln behandeln.

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Haartransplantation in der Türkei - was macht den Eingriff dort so beliebt?

Längst ist es zum Running Gag geworden, dass man zum Beispiel am Flughafen in Istanbul auf Mitreisende mit Verband auf dem Kopf antrifft. Aufgrund der vielen Haar-Touristen spricht der ein oder andere auch schon von „Turkish Hairlines”. Denn hier, in der Türkei, lassen immer mehr Menschen chirurgische Eingriffe oder Haartransplantationen durchführen.

Woran liegt das?

Haartransplantationsspezialist Neidel erklärt: „In der Türkei gibt es weniger gesetzliche Bestimmungen und Regularien zur Durchführung eines solchen Eingriffs. Dadurch können Haartransplantationen auch von Nicht-Ärzten und Mitarbeitern ohne medizinische Ausbildung durchgeführt werden.”

Auch Gehälter und Mieten seien wesentlich geringer als in Deutschland, was den Eingriff an sich „sehr preiswert” macht. Und das ist auch schon der Hauptgrund: „Der Preis ist der vorrangige Grund, weshalb die Türkei so beliebt ist für Haartransplantationen.

Doch der Experte warnt: „Die ‘Masse-statt-Klasse-Philosophie’ kann gute, aber leider manchmal auch nicht so schöne Resultate liefern, weshalb die Entscheidung zu solch einem Eingriff im Ausland gut überlegt sein will.”

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Vera Dünnwald

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